Makkabäer

[762] Makkabäer, 1) (nach dem Großvater ihres Stammhelden auch Asamonäer), Brüder u. Abkömmlinge der Familie des Judas, welcher den hebräischen Beinamen Makkăbi (Makkabäos, di. der Hämmerer) erhielt u. von dem er auf Jonathan u. Simon bis auf Aristobulus II. überging, s.u. Hebräer (Gesch.) V 2) Bezeichnung aller Juden die zur Zeit der syrischen Herrschaft treu an der väterlichen Religion hingen. Ihre Schicksale bis auf Simon beschreiben die nach ihnen genannten beiden apokryphischen (in der Katholischen Kirche canonischen) Bücher der Makkabäer. Das Original des ersten Buchs war wohl hebräisch od. chaldäisch geschrieben; der Verfasser u. die Zeit der Abfassung ist unbekannt; es erzählt die Ereignisse vom Regierungsantritt des Antiochos Epiphanes bis zu dem des Johannes Hyrkanos, 175–138 v. Chr.; das zweite Buch ist sichtbar von Mehrern geschrieben u. vom sechsten Capitel an spätern Ursprungs, wahrscheinlich ist es ein Auszug aus einem größern Geschichtswerke u. erzählt fragmentarisch, was sich 176–161 v. Chr. zugetragen hat; die Verfasser sind ungewiß, eben so bei dem minder wichtigen dritten Buche der M. (welches einen vereitelten Frevel des ägyptischen Königs Ptolemäos IV. an dem Tempel u. die deshalb an den Inden geübten Rache erzählt), welches ursprünglich griechisch u. wahrscheinlich in Ägypten erst n. Chr. geschrieben ist. Es steht am Ende der Septuaginta, die Vulgata hat es gar nicht übersetzt, darum fehlt es auch in unsern Bibeln. Das vierte Buch, von einem gewissen Josephos geschrieben, erzählt den Märtyrertod des Eleaser u. der sieben Brüder u. Mutter desselben; es steht in den Ausgaben des Josephos u. in einigen Handschriften der Septuaginta. Vgl. Michaelis über das erste Buch u. Hasse über das zweite Buch der M., 1788.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 762.
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