Apiānus

[616] Apiānus (eigentlich Bienewitz oder Bennewitz), Peter, Geograph und Astronom, geb. 1501 zu Leisnig in Sachsen, gest. 21. April 1552, studierte in Leipzig und Wien, ward 1527 Professor der Mathematik in Ingolstadt und 1541 von Karl V. geadelt. In seinem »Cosmographicus liber« (Landsh. 1524 u. ö., auch mehrfach übersetzt) schlug er vor, geographische Längen durch Messung der Abstände des Mondes von Fixsternen zu bestimmen; auch machte er zuerst die Bemerkung, daß die Schweife der Kometen von der Sonne abgewendet seien. In seinem »Astronomicum Caesareum« (Ingolst. 1540) veröffentlichte er die ersten brauchbaren Kometenbeobachtungen; er gab ferner »Inscriptiones sacrosanctae vetustatis etc.«, mit Holzschnitten (das. 1534), heraus, erfand auch verschiedene mathematische Instrumente und zeichnete die besten Landkarten seiner Zeit. – Sein Sohn Philipp A., geb. 14. Sept. 1531 in Ingolstadt, gest. 14. Nov. 1589, ebenfalls als Geograph bekannt, 1552 Nachfolger seines Vaters, 1569–84 Professor in Tübingen. Sein Hauptwerk sind die »Bayrischen Landtafeln«, eine Karte von Bayern in 24 Blatt (1566); seinen Erd- und seinen Himmelsglobus aus dem Jahre 1576 bewahrt die königliche Bibliothek in München. Vgl. Günther, Peter und Philipp A. (Prag 1882) und im »Jahrbuch für Münchener Geschichte«, 1888.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 616.
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