Aqua Tofāna

[645] Aqua Tofāna (lat.; ital. Acquetta di Napoli oder di Perugia, Acqua della Toffa oder schlechtweg Acquetta genannt), berüchtigter, schon in Gaben von wenigen Tropfen tödlicher Gifttrank, der zwar langsam wirkte, aber das erwählte Opfer stets sicher hinwürgte, bestand in einer wasserklaren, geschmack- und geruchlosen Flüssigkeit, nach deren Genuß sich Symptome einstellten, die nicht geeignet waren, den Verdacht einer Vergiftung zu erregen. Als Erfinderin des Giftes gilt Teofania di Adamo, die 1633 in Palermo hin gerichtet wurde. Ihre Tochter (?) Giulia Tofana ging nach Neapel und Rom und verkaufte das Gift unter dem Namen »Manna von St. Nikolaus von Bari« und versandte es mit dem Bilde dieses Heiligen als Schönheitsmittel an ihre Kunden. Sie starb gegen 1651. Das Gift, das weile Verbreitung fand, soll durch Kochen von weißem Arsenik mit Antimon und Blei hergestellt worden sein. Vgl. Salomone-Marino, L'acqua Tofana (Palermo 1882); Ademollo, I misteri dell' acqua Tofana (Rom 1881).[645]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 645-646.
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