Arrīghi

[813] Arrīghi, Jean Toussaint A. de Casanova, Herzog von Padua, franz. General, geb. 8. März 1778 auf Korsika, gest. 22. März 1853 in Paris, Verwandter Bonapartes, trat 1796 in die Armee, begleitete 1797 Joseph Bonaparte als Gesandtschaftssekretär nach Rom und focht dann in fast allen Kriegen Napoleons. 1808 erhielt er den erblichen Titel eines Herzogs von Padua und reiche Güter in Deutschland. 1813 ließ er trotz des Waffenstillstandes das Lützowsche Freikorps durch Fournier bei Kitzen überfallen. 1814 zeichnete er sich noch bei Nogent und Laon und bei der Verteidigung von Paris aus. Während der Hundert Tage 1815 ward er vom Kaiser nach Korsika gesandt, nach dessen Sturz geächtet, aber 1820 amnestiert. Er lebte seitdem auf seinem Landsitz Courson. 1849 wurde er in die Gesetzgebende Versammlung gewählt und gehörte hier zu den Häuptern der bonapartistischen Partei. Im November d. J. ward er von Ludwig Napoleon zum Generaldirektor der Posten, nach dem Staatsstreich vom 2. Dez. 1851 zum Mitgliede der Konsultativkommission, 1852 zum Senator, endlich zum Gouverneur des Invalidenhauses ernannt. Vgl. Du Casse, Le general A. de Casanova, duc de Padoue (Par. 1866, 2 Bde.). – Sein Sohn Ernest Louis Henri Hyacinthe A. de Casanova, Herzog von Padua, geb. 26. Sept. 1814, gest. 28. März 1888 in Paris, ward 1849 von Ludwig Napoleon zum Präfekten von Versailles, 1852 zum Requetenmeister im Staatsrat, 1853 zum Senator ernannt und fungierte vom Mai bis November 1859 als Minister des Innern. Nach 1870 einer der Führer der bonapartistischen Partei, begrüßte er 16. März 1874 den für mündig erklärten kaiserlichen Prinzen in Chislehurst.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 813.
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