Aschersleben

[847] Aschersleben (lat. Ascania), Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regbez. Magdeburg, an der Eine, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Halle-Zellerfeld und A.-Köthen und der Kleinbahn Nienhagen-A., hat 4 evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, ein schönes Rathaus von 1518, Gymnasium mit Realschule, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, ein bedeutendes Kalisalzbergwerk, Braunkohlengruben, Maschinenfabrikation, Eisengießerei, Zuckerfabrik, Fabriken für Papier-, Blech- und Wollenwaren, Dampfkessel, chemischen Dünger etc., Bierbrauerei, Samenzucht, Gerberei und (1900) 27,245 Einw., davon 974 Katholiken.

Wappen von Aschersleben.
Wappen von Aschersleben.

In der Nähe eine Solquelle mit Bad (Wilhelmsbad) und auf dem Wolfsberg die sogen. Alte Burg, eine Burgruine mit Anlagen und dem Bismarckstein. – A. (ursprünglich Ascegereslebe) ist zuerst um 1130 nachzuweisen, erhielt 1266 Stadtrecht, gehörte bis 1315 dem Haus Anhalt, dessen Stammburg Askanien (s. d.) bei A. lag, und wurde 1322 nebst der Grafschaft dem Bistum Halberstadt einverleibt. 1648 kam A. an Brandenburg und gehörte 1807–13 zum Königreich Westfalen, worauf es wieder preußisch ward. Vgl. (Drosihn) A. im 19. Jahrhundert (Aschersl. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 847.
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