Aulich

[127] Aulich, Ludwig, ungar. Revolutionsgeneral, geb. 1792 in Preßburg, gest. 6. Okt. 1849, war 1848 beim Ausbruch der Märzrevolution Oberstleutnant im österreichischen Infanterieregiment Kaiser Alexander, das die neue ungarische Verfassung beschwor; nach dem Gefecht gegen die Serben bei St. Tamás wurde er Kommandant des Regiments. Ende 1848 machte er die Kampagne in den obern Bergstädten mit und kämpfte dann unter Görgei bei Kápolna. Am 7. März 1849 zum General ernannt, erhielt er die Führung des 2. Armeekorps. Die Siege der Ungarn im März und April über Windischgrätz (bei Issaszeg u. a.) waren z. T. Aulichs Verdienst. Während Görgei zum Entsatz Komorns eilte, zog A. 24. April in das geräumte Pest ein. Seit Anfang Mai nahm er an der Belagerung Ofens Anteil. Im Juli wurde er mit Csányi und Kis nach Komorn geschickt, um Görgei zum Gehorsam gegen die ungarische Regierung zu bewegen, ohne Erfolg. Nach Görgeis Rücktritt wurde A. Kriegsminister, erkannte jedoch bald dessen Diktatur an und erklärte sich für die Waffenstreckung. Von den Russen ausgeliefert, wurde er in Arad 6. Okt. 1849 mit zwölf andern Honvédgeneralen gehenkt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 127.
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