Ava [1]

[194] Ava (Awa, Aeugwa, »Eingang zu den Fischteichen«, auch Ratanapura, »Edelsteinstadt«), Stadt in der brit. Provinz Ober-Birma, links am 1 km breiten Irawadi, besteht aus einer innern Stadt mit dem königlichen Palast, den Adelshäusern und zahlreichen Pagoden, und einer weit größern, meist aus Bambushütten aufgebauten äußern Stadt, beide mit Ziegelmauern, Palisaden und Graben umgeben. Die Stadt, die zwischen den einzelnen Hüttenvierteln große leere Räume aufweist und zum größten Teil in einen herrlichen Park verwandelt ist, zählt nur 8–9000 Einw., soll auch in ihrer höchsten Blüte nur 25–30,000 Einw. gehabt haben. – A. war 1364–1783 und 1822–47 Hauptstadt des Reiches Birma, mußte dann aber dem benachbarten Amarapura (s. d.) weichen. Auch das Reich Birma selbst wurde von den Europäern A. genannt; nach ihm führt Lord Dufferin, der 1885 Birma eroberte, den Titel Marquis of Dufferin and A.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 194.
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