Bärenfelle

[377] Bärenfelle, Felle verschiedener Bärenarten. Braunbärenfelle sind bis 2 m lang, hell- bis dunkelbraun, selten braungelb (Honigbären) oder weißgrau. Die kostbarsten liefert Sibirien (Jenissei), sehr dunkle Felle mit gelben oder weißen Haarspitzen, die im Sonnenschein gold- oder silberartig glänzen (Gold-, Silberbären). Die syrischen werden als braune gehandelt. Die Grislyfelle sind bis 2,5 m lang, sehr langhaarig. Von den schwarzen amerikanischen Bären sind die aus den Bassin- und Hudsonbailändern die schönsten und bis 2,5 m lang. Eisbärenfelle sind bis 3,25 m lang, selten tadellos weiß, die teuersten aller B. Sie sind meist gelblich oder haben gelbliche Flecke durch das Einsalzen oder die Berührung mit Tran. Verwendung zu Futter, Muffen, Kutscherkragen etc. finden nur schwarze und dunkelbraune, dünnlederige, weichhaarige Felle (Pelzbären), besonders die Kubbären (Kubs), Felle von halberwachsenen Baribals. Gröbere, straffhaarige, dunklere Stücke dienen zu Militärzwecken (Armeebären). Alle andern Felle werden naturalisiert zu Teppichen und Schlittendecken verarbeitet. Jährliche Produktion im Durchschnitt: Asien und Alaska 1700, Nord- und Südamerika 15,000, Rußland, Schweden, Grönland 2300, zusammen 19,000 Stück im Werte von 585,000 Mk. Zur Imitation der B. braucht man langhaarige russische und chinesische Ziegen, naturell weiß oder braun, grau, schwarz gefärbt (Bärziegen, Bärenziegen).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 377.
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