Bätĭca

[444] Bätĭca (Hispania Baetica), altröm. Provinz in Hispanien (s. Karte »Römisches Reich«), nach dem Fluß Bätis (jetzt Guadalquivir) genannt, umfaßte den Süden des Landes zwischen dem Anasfluß (Guadiana) und dem tarraconensischen Spanien und entsprach dem Westen des heutigen Andalusien und Granada. B. galt unter allen römischen Provinzen für die fruchtbarste und trieb mit seinen Landesprodukten wie mit Leinwand, wollenen Tüchern und trefflichen Waffen einen bedeutenden Handel. Nächst Ägypten lieferte B. das meiste Getreide nach Rom. 250 Städte[444] rechnet Strabon in B., von denen Plinius 185 mit Namen ausführt. Hauptstädte waren: Gades (Cadiz), Corduba (Cordoba), Hispal (Sevilla) und Astigi (Ecija). Als die Hauptvölkerschaften der Provinz sind zu nennen: die Turdetaner (iberischen Stammes) am Unterlauf der Flüsse Anas und Bätis, die Bastuler an der Südostküste und die Turduler im O. Die Volkstümlichkeit dieser Stämme verschwand seit der Besitznahme des Landes durch die Römer im 2. Jahrh. v. Chr. fast gänzlich; namentlich fanden römische Bildung und Sitte unter den Turdetanern Eingang, und mehrere römische Schriftsteller aus der Kaiserzeit, wie Seneca, Lucanus, Mela, stammten aus diesem Teile Spaniens.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 444-445.
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