Baīni

[281] Baīni, Giuseppe Abbate, ital. Musikhistoriker und Kirchenkomponist, geb. 21. Okt. 1775 in Rom, gest. daselbst 21. Mai 1844, Schüler und Freund Jannaconis, der 1802 seine Aufnahme in den Sängerchor der sixtinischen Kapelle bewirkte. 1817 wurde er zum Abtkämmerling der Kapelle erwählt und alljährlich bis zu seinem Tod als solcher bestätigt. Die Zahl der Kompositionen Bainis ist nicht groß, doch wurde sein zehnstimmiges Miserere in das Repertoire der Karwoche aufgenommen (wechselnd mit denen Allegris und Bajs). Am bekanntesten ist B., dessen Kunstanschauungen streng an den Traditionen der Palestrina-Epoche festhielten, durch seine Palestrina-Studien: »Memorie storico-critiche della vita e delle opere di Giovanni Pierluigi da Palestrina« (Rom 1828, 2 Bde.; deutsch von Kandler, mit Anmerkungen von Kiesewetter, Leipz. 1834; im Auszug von Winterfeld, Bresl. 1832) und einen Essay über die Identität des poetischen und musikalischen Rhythmus (Flor. 1820).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 281.
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