Palestrīna [1]

[328] Palestrīna (das alte Praeneste, s. d.), Stadt in der ital. Provinz und dem Kreise Rom, 490 m ü. M., am Abhang der Westkette der Sabinerberge südöstlich von Tivoli und an der Eisenbahn Rom-Neapel, Sitz eines Bischofs, mit einer Kathedrale, einem Seminar, dem Palazzo Barberini aus dem 16. Jahrh., Resten uralter »kyklopischer« Stadtmauern und römischer Bauten und (1901) 3010 (als Gemeinde 7007) Einw. Die Stadt ist an Stelle eines antiken Fortunatempels erbaut, von dem noch Reste vorhanden sind. Über der Stadt liegt auf aussichtsreicher Höhe das Dorf Castel San Pietro an der Stelle der antiken Arx Praenestina, mit Resten der 1332 erbauten Burg der Colonna und 638 Einw. P. ist die Vaterstadt des berühmten Musikers Palestrina und wurde im Mittelalter wiederholt (1279 und 1437) zerstört. 1745 wurde hier die Ficoronische Cista (s. d.), in neuerer Zeit mancher andre kostbare Altertümerrest gefunden. Vgl. Marucchi, Guida archeologica dell' antica Preneste (Rom 1885); Tomassetti, Cave di P. (das. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 328.
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