Kiesewetter

[898] Kiesewetter, Raphael Georg, Musikhistoriker, geb. 29. Aug. 1773 zu Holleschau in Mähren, gest. 1. Jan. 1850 in Wien, studierte in Olmütz und Wien die Rechte und wurde 1794 Beamter der Kriegskanzlei, 1804 Hofkriegsrat, 1807 Hofrat und später als »Edler von Wiesenbrunn« geadelt. 1845 in Ruhestand versetzt, siedelte er nach Baden bei Wien über. K. hat sich durch eine Reihe kleiner historischer Arbeiten Verdienste um die musikalische Geschichtschreibung erworben: »Die Verdienste der Niederländer um die Tonkunst« (Amsterd. 1829, preisgekrönt); »Geschichte der europäisch-abendländischen oder unsrer heutigen Musik« (Leipz. 1834,2. Ausg. 1846); »Über die Musik der neuern Griechen« (das. 1838, 3 Bde.); »Guido von Arezzo« (das. 1840); »Schicksale und Beschaffenheit des weltlichen Gesanges vom frühen Mittelalter bis zur Erfindung des dramatischen Stils« (das. 1841); »Die Musik der Araber« (das. 1842); »Der neuen Aristoxener zerstreute Aufsätze über das Irrige der musikalischen Arithmetik« (das. 1846) u. a. Seine reichhaltige Partiturensammlung (Katalog 1847) vermachte K. der Wiener Hofbibliothek.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 898.
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