Baisch

[282] Baisch, Hermann, Maler, geb. 12. Juli 1846 in Dresden, gest. 18. Mai 1894 in Karlsruhe, bildete sich auf der Kunstschule in Stuttgart und begab sich 1868 nach Paris, wo er durch das Studium der alten Landschaftsmaler auf die modernen Vertreter der paysage intime, besonders auf Th. Rousseau, gelenkt wurde. 1869 setzte er diese Studien in München bei Ad. Lier fort. Wie dieser entlehnte er die Motive zu seinen Landschaften anfangs der Münchener Hochebene und suchte namentlich die wechselnden Luft- und Lichterscheinungen jenes Gebiets in stimmungsvollen Landschaften festzuhalten. Er belebte sie meist mit weidendem oder ruhendem Rindvieh, das gewöhnlich den farbigen Mittelpunkt für die zarte, silberige Gesamtstimmung seines flüssigen Kolorits bildet. Später wandte er sich auch der Schilderung der holländischen Binnen- und Strandlandschaft zu. 1880 wurde er als Professor der Landschaftsmalerei an die Kunstschule in Karlsruhe berufen. Aus der großen Zahl seiner Landschaften sind die Mühle bei Mondschein (1878, in der Staatsgalerie zu Stuttgart), an der Tränke (städtische Galerie in Hannover), bei Dordrecht zur Ebbezeit (in der Berliner Nationalgalerie), die Tauholer (holländische Strandszene), holländische Kanallandschaft (in der Dresdener Galerie), Viehweide bei Rotterdam und auf der Höhe der Dünen hervorzuheben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 282.
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