Bambuk

[320] Bambuk, Landschaft der franz. Kolonie Senegal (s. Karte bei »Guinea«), seit 1858 unter französischem Protektorat, zwischen den Flüssen Senegal und Faleme und zwischen 12°40´-14°30´ nördl. Br. und 10°40´-12°30´ westl. L. Das Land wird erfüllt von dem 300 m hohen, steil abfallenden Tambouraplateau, von dem kleine, im Sommer versiegende Flüsse zum Senegal und Faleme ziehen. Sie führen Goldsand mit sich, der aber vornehmlich am Südwestabhang des Plateaus gewonnen wird; doch beträgt die jährliche Ausbeute nur etwa 100,000 Frank. Auch reiche Eisenerze sind vorhanden. Die 800,000 Bewohner sind Mandinka; jedes Dorf hat seinen Häuptling, eine größere staatliche Organisation besteht nicht. Haupterzeugnisse sind: Reis, Mais, Hirse, Melonen, Palmen, Bananen, wilder Honig, woraus ein berauschendes Getränk bereitet wird, zahlreiche Viehherden. Die bedeutendsten Orte sind Dialafara, Farabana, vor seiner Zerstörung durch die Toucouleurs ein blühender Ort, Sansandig am Faleme. Französische Posten befinden sich am Senegal (Kayes, Medine, Diamu, Bafulabe), sämtlich durch eine Eisenbahn verbunden, und am Faleme (Senudebu). – Schon im 15. Jahrh. sollen die Portugiesen hierher gekommen sein; sie wurden aber bald wieder vertrieben. Anfang des 18. Jahrh. gründete die Französisch-Afrikanische Handelsgesellschaft durch André Brue zwei Forts am Senegal und Faleme. Später wurde es erforscht von Mungo Park, Tourret 1824, Raffenel 1847, Flize 1856, Pascal 1860, Marge und Quintin 1863. Vgl. Raffenel, Voyage dans l'Afrique occidentale (mit Atlas, Par. 1846); Noirot, A travers le Fouta Diallon et le Bambouc (das. 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 320.
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