Bantingkur

[355] Bantingkur, eine von Harvey (gest. 1877) angegebene Methode zur Heilung übertriebener Wohlbeleibtheit und Fettsucht, führt ihren Namen von William Banting, Kaufmann in Kensington (gest. 1878), der die Kurmethode zuerst an sich selbst angewendet hat und sie 1863 in seinem berühmt gewordenen offenen BriefLetter on corpulence«, zuletzt 1885) beschrieb. Er genoß zum Frühstück 120–150 g mageres Fleisch, 39 g Zwieback oder geröstetes Brot und eine Tasse Tee ohne Milch und Zucker. Sein Mittagsessen bestand aus 150–180 g Fisch (mit Ausnahme von Lachs), magerm Fleisch, Gemüse (mit Ausnahme von Kartoffeln), Geflügel oder Wildbret, etwas Kompott und geröstetem Brot. Dabei trank er 2–3 Gläser guten Rotwein, Sherry oder Madeira. Nachmittags genoß er 60–90 g Obst, 1–2 große Zwiebacke und eine große Tasse Tee ohne Milch und Zucker. Sein Abendessen bestand aus 90–120 g Fleisch oder Fisch und 1–2 Glas Rotwein. Bei dieser Diät verlor Banting innerhalb eines Jahres 23 kg Körpergewicht, wobei sein körperliches Wohlbefinden sich fortwährend steigerte. Vgl. Fettsucht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 355.
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