Barўum [1]

[412] Barўum (Barium) Ba, Metall aus der Gruppe der Erdalkalimetalle, findet sich nicht gediegen, bildet aber als schwefelsaurer Baryt den Schwerspat, als kohlensaurer Baryt den Witherit und kommt außerdem in mehreren Mineralien (Barytcölestin, Barytocalcit, Hartmanganerz, Harmotom, Barytglimmer, Barytfeldspat, Brewsterit), in geringer Menge in Kalk- und Sandsteinen, im Basalt, Porphyr und Melaphyr, in Mineralwässern, selten und in geringer Menge in Pflanzen und Seetieren vor. Man gewinnt es durch Elektrolyse von geschmolzenem Chlorbaryum, bei Zersetzung von Chlorbaryumlösung mu Natriumamalgam und Erhitzen des gebildeten Baryumamalgams im Wasserstoffstrom. B. ist ein goldgelbes, schwach glänzendes, etwas hämmerbares Metall, schmilzt schwerer als Gußeisen, ist schwer flüchtig, spez. Gew. 3,6 (daher der Name barys, griech., »schwer«), das Atomgewicht 137,4. B. oxydiert sich schnell an der Luft, zersetzt Wasser bei gewöhnlicher Temperatur und verbrennt beim Erhitzen mit glänzendem Licht zu Baryumoxyd. Es ist zweiwertig und bildet mit Sauerstoff Baryumoxyd (Baryt) BaO und Baryumsuperoxyd BaO2. Baryt wurde 1774 von Scheele im Braunstein, von Gahn im Schwerspat entdeckt, er nannte ihn Terra ponderosa, während Guyton de Morveau ihm 1779 den Namen Barote gab. Reines B. wurde 1808 von Davy dargestellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 412.
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