Baumwollsamenöl

[484] Baumwollsamenöl (Cottonöl, Niggeröl), fettes Öl, das in Amerika und Europa durch Pressen oder Extrahieren mit Schwefelkohlenstoff aus Baumwollsamen gewonnen wird. Die Ausbeute beträgt 15–30 Proz. Das rohe gepreßte Öl ist dunkel rotbraun oder schmutziggelb, riecht und schmeckt ähnlich wie Leinöl, ist dickflüssig, vom spez. Gew. 0,930, erstarrt bei -3°. Nach dem Waschen mit Wasser oder Wasserdampf durch Kalilauge gebleicht, ist es hellgelb, schmeckt nußartig, riecht schwach erdartig, spez. Gew. 0,926, erstarrt bei -1°, ist unlöslich in Alkohol, löslich in Äther und steht zwischen den trocknenden und nicht trocknenden Olen, spez. Gew. 0,926. Es dient mr Herstellung von Schmalz, Kunstbutter, Speisefett, als Speiseöl, Brennöl, zur Verfälschung von Olivenöl und Schmalz und zur Darstellung von Seife. Über die Rückstände von der Gewinnung des Baumwollsamenols s. Ölkuchen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 484.
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