Bellūno [2]

[617] Bellūno, Hauptstadt der gleichnamigen ital. Provinz (s. oben), liegt malerisch zwischen der tief eingeschnittenen Piave und deren Nebenfluß Ardo, 404 m ü. M., an der Eisenbahn Treviso-B. Unter den Gebäuden sind die Kathedrale (schöner Renaissancebau mit Glockenturm), die gotische Kirche Santo Stefano, der Palazzo dei Rettori (jetzt Präfektur), das neue Stadthaus, das Theater und der Triumphbogen von 1815 hervorzuheben. B. hat ein Lyzealgymnasium, ein Seminar mit Bibliothek, eine technische und eine Gewerbeschule, ein städtisches Museum und (1901) als Gemeinde 18,649 Einw. Vom Monte Serva (212410) aus versieht eine den Ardo übersetzende Wasserleitung die Stadt mit Trinkwasser. B. ist Sitz eines Bischofs (mit Feltre gemeinsam), eines Präfekten und einer Berghauptmannschaft. Es ist das alte Belunum, ursprünglich zu Rätien, später zu Venetien, im Mittelalter zum langobardischen und fränkischen Reich, seit 1402 der Republik Venedig gehörig, mit der es 1797 österreichisch wurde. Der französische Marschall Victor führte den Titel eines Herzogs von B. Vgl. Miari, Compendio storico della regia città di B. (Vened. 1830). – Über die Belluneser Hochalpen, das. Becken von B. und die Belluneser Hügels. Alpen, S. 366 (16: Venezianer A.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 617.
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