Benzenberg

[643] Benzenberg, Johann Friedrich, Physiker, Meteorolog und Publizist, geb. 5. Mai 1777 in Schöller bei Elberfeld, gest. 8. Juni 1846 in Düsseldorf, studierte in Marburg Theologie, dann in Göttingen Mathematik, stellte 1802 auf dem Michaelisturm in Hamburg mit fallenden Bleikugeln Versuche zum Nachweis der Achsendrehung der Erde an, die er später in einem Kohlenschacht bei Schlebusch in der Mark wiederholte. 1805 wurde er Professor der Physik am Lyzeum zu Düsseldorf, gründete eine Schule für Geometer und verfaßte für diese sein »Handbuch der angewandten Geometrie« (Düsseld. 1810, 3 Bde.; 2. Aufl. 1818). Von seinen wissenschaftlichen Arbeiten sind zu erwähnen: »Versuch, die Entfernung, Geschwindigkeit und Bahn der Sternschnuppen zu bestimmen« (mit Brandes, Hamb. 1800); »Bestimmung der geographischen Länge durch Sternschnuppen« (das. 1802); »Versuch über das Gesetz des Falles, den Widerstand der Luft und die Umdrehung der Erde« (Dortm. 1804, Hamb. 1824); »Über das Kataster« (Bonn 1818, 2 Bde.; 2. Aufl. 1824); »Über die Sternschnuppen« (Hamb. 1839); »Versuche über die Umdrehung der Erde« (Düsseld. 1845) u. a. Seit 1815 lebte B. in Bilk bei Düsseldorf, wo er 1844 eine Sternwarte erbaute, die er der Stadt Düsseldorf vermachte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 643.
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