Bernward

[726] Bernward, Bischof von Hildesheim, Sohn des Pfalzgrafen Dietrich, ward, auf der Hildesheimer Domschule vortrefflich gebildet, 987 Erzieher und Hofkaplan des Kaisers Otto III. Zum Bischof von Hildesheim erwählt (993), hob er, mit reichem Familien besitz ausgestattet und von den Königen Otto III. und Heinrich II. begünstigt, das Bistum, begleitete Otto III. (1001) nach Italien mm Kampfe gegen die aufrührerischen Römer. Nach seiner Rückkehr gründete er das Michaeliskloster zu Hildesheim (1019) und begann den Bau der Michaeliskirche, umgab die Stadt mit Mauern, beförderte die Wissenschaft und die Klosterschule, war selbst ausübender Künstler und nahm ta ligen Anteil an Bildnerei und Baukunst. Für den neuerbauten Dom ließ er eine große, bis heute erhaltene eherne Tur mit 16 Bildern aus der biblischen Geschichte (1015) gießen. Die ehemals in der Michaeliskirche[726] befindliche, jetzt im Dom aufgestellte eherne Säule (1002) mit Reliefs aus dem Leben Christi ist auch sein Werk. Er starb 20. Nov. 1022 und wurde 1193 vom Papst Cölestin III. heilig gesprochen. 1893 wurde ihm in Hildesheim ein Denkmal (von Hartzer) errichtet. Sein Leben beschrieb sein Lehrer ThankmarMonumenta Germaniae, Scriptores«, Bd. 4; deutsch von Hüffer, 2. Aufl., Leipz. 1892). Vgl. Lüntzel, Der heilige B. (Hildesh. 1856); Beißel, Der heilige B. als Künstler etc. (das. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 726-727.
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