Biberach

[817] Biberach, Oberamtsstadt im württemberg. Donaukreis, mit Mauern und Türmen umgeben, an der Riß, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Bretten-Friedrichshafen und B.-Ochsenhausen, 532 m ü. M., hat eine Simultankirche, ein Bronzestandbild Kaiser Wilhelms I., eine Realschule, ein Theater (dabei ein Denkmal Wielands), ein Amtsgericht, Gewerbebank, Maschinen-, Feuerwehrrequisiten-, Blechkranz-, Blechspielwaren-, Beleuchtungsartikel-, Korb- und Wurstwaren-, Paramenten-, Kassenschrank-, Billard-, Malz-, Wagen-, Leim- und Posamentenfabrikation etc., Glockengießerei, Weißgerberei, Bierbrauerei, große Frucht- u. Viehmärkte und (1960) 8390 meist kath. Einwohner.

Wappen von Biberach.
Wappen von Biberach.

In dem nahegelegenen Dorf Oberholzheim wurde Wieland 1733 geboren. – B. erscheint schon 1180 unter Friedrich I. als Stadt und wurde 1312 von Heinrich VII. zur freien Reichsstadt erhoben. Die Reformation fand schon 1521 hier Eingang, die Stadt gehörte zu den Begründern des Schmalkaldischen Bundes. 1634 wurde B. von den Schweden eingenommen und war auch 1646–48 von den Schweden besetzt. Im Spanischen Erbfolgekrieg ward es von den Bayern und 1707 von den Franzosen erobert. Am 2. Okt. 1796 siegten die Franzosen unter Moreau über die sie verfolgenden Österreicher unter Latour. Auch 9. Mai 1800 wurden die Österreicher und Bayern unter Kray von den Franzosen unter Saint-Cyr besiegt. 1802 kam B. an Baden und 1806 an Württemberg. Vgl. »B. einst und jetzt« (Biberach 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 817.
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