Bielowski

[834] Bielowski (spr. bje-), August, poln. Gelehrter und Dichter, geb. 1806 in Krechowice, gest. 11. Ott. 1876 als Direktor der Ossolińskischen Bibliothek in Lemberg, studierte daselbst und begann seine literarische Tätigkeit mit Übersetzungen serbischer Volkslieder (1330) und der altrussischen Igor-Dichtung (Lemb. 1833). Unter seinen eignen Dichtungen ist die historische Rhapsodie »Pieśń o Henryku Pobożnym« (»Lied von Heinrich dem Frommen«) die bedeutendste. Erst in spätern Lebensjahren widmete sich B. ausschließlich historischen Studien. Seine »Kritische Ein leitung in die Geschichte Polens« (Lemb. 1850), worin er Dacien als die Urheimat des polnischen Stammes bezeichnet, ist von andern polnischen Geschichtsforschern, namentlich von Bartoszewicz (1852), aufs schärfste verurteilt worden. Am verdienstlichsten ist seine Veröffentlichung der »Monumenta Poloniae vetustissima« (Lemb. 1864–72, 2 Bde.; Bd. 3–5 hrsg. von der Krakauer Akademie der Wissenschaften 1878–88).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 834.
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