Bindegrün

[882] Bindegrün, Materialien, welche die Unterlage und Grundfarbe für die Arbeiten der Binderei (s. d.) bilden. Der heutige lockere Aufbau aller Blumen arbeiten, der nach Möglichkeit jede Blüte zur Einzelwirkung kommen läßt, verlangt eine feinere Auswahl und Abwechselung im füllenden Grün. Langstengelige Blumen bringen oft ihr Laub mit; im übrigen sorgen eigne Gewächshauskulturen (Asparagus-Arten, Farne, Warmhauspflanzen mit farbigen Blättern etc.) für B. Im Winter wird an dunkeln Stellen der Warmhäuser manche Pflanzenart in Masse zum Aus treiben gebracht, deren gelb kommende Blätter sehr gesucht sind. Für die Kranzbinderei liefert neben heimischen Farnen, Preißelbeer-, Tannen- und Fichten grün sowie Eichenzweigen, blühender Erika u. a. der Süden das lederartig feste Laub vieler immergrüner Pflanzen (Lorbeer, Aucuba, Magnolia, Mahonia, Kirschlorbeer u. a.). Zu Trauerdekorationen werden die Blätter großer Fächer- und Fiederpalmen der Gewächshäuser und die Cycaswedel mit Blumensträußen verbunden. Eine sehr wirkungsvolle Verwendung findet im Herbst das verschieden gefärbte Laub vieler exotischer Parkgehölze, besonders das der amerikanischen Eichen, zu Kränzen und großen Vasensträußen. Moose (Bindereimoos) dienen besonders zur Anfertigung künstlicher Blumenarbeiten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 882.
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