Blüthner

[97] Blüthner, Julius, Pianofortebauer, geb. 11. März 1824 in Falkenhain bei Merseburg, eröffnete 1853 in Leipzig mit drei Arbeitern eine Werkstatt für Pianofortebau, die sich mit der Zeit zu der umfangreichsten Anstalt dieser Art auf dem Kontinent entwickelt hat. Die jährliche Produktion beläuft sich jetzt auf ca. 1800 Pianinos und 1200 Flügel, die nach allen Gegenden der Erde gehen (bis 1902: 62,000 Instrumente). Erste Preise zeichneten auf den größten Ausstellungen Blüthners Fabrikate aus; seine großen Konzertflügel stehen durchaus auf der Höhe der Zeit und rivalisieren erfolgreich mit denen der Firmen Steinway (New York) und Bechstein (Berlin) in der allgemeinen Wertschätzung. Zahlreiche Verbesserungen der Konstruktion wurden B. patentiert, von denen nur die »Aliquotflügel« (vgl. Klavier) genannt seien. Die Modelle und Zeichnungen seiner Instrumente fertigt B. bis in die kleinsten Teile selbst an. Auch gab er mit Gretschel ein »Lehrbuch des Pianofortebaues in seiner Geschichte, Theorie und Technik« (2. Aufl., Weim. 1886) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 97.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika