Blechverarbeitung

[40] Blechverarbeitung (hierzu Tafel »Blechverarbeitungsmaschinen und -Werkzeuge« mit Text) zur Erzeugung von Blechwaren aller Art aus Weiß-, Messing-, Kupfer-, Zink- etc. Blech erfolgt in den Werkstätten des Klempners oder immer mehr in Fabriken nach dem Prinzip der Massenproduktion. Stets beginnt sie mit dem Zerschneiden der Blechtafeln auf Blechscheren oder für kleine Gegenstände auf Durchschnitten, häufig in Verbindung mit Lochen auf Lochmaschinen zur Herstellung von zierlichen Durchbrechungen an Gesimsen, Lampenteilen u. dgl. Dann folgt die Formgebung mit Hilfe zahlreicher Handwerkszeuge (namentlich der amboßähnlichen Stöcke und zahlreicher mannigfaltig gestalteter Hämmer) durch Ausbeuten, Treiben, Schweifen, Bördeln, Biegen, auf der Drehbank durch Drücken, neuerdings fast ausschließlich unter Mitbenutzung von Blechverarbeitungsmaschinen, da diese infolge ihrer vorzüglichen Ausbildung nicht nur schneller und leichter, sondern auch vollkommener arbeiten. Über die Konstruktion der Blechverarbeitungsmaschinen und -Werkzeuge s. die beifolgende Tafel. Die dritte Arbeit umfaßt die Verbindung einzelner Teile durch Falzen, Nieten, Löten, der zuletzt das Anstreichen, Bemalen, Lackieren folgt. Blechbearbeitungsmaschinen wurden im 19. Jahrh. größtenteils in Amerika erfunden, fanden bald aber auch in Deutschland Eingang, wo sie jetzt in vorzüglicher Güte gebaut werden. Namentlich paßte Kircheis in Aue sie den deutschen Verhältnissen an und ersann viele neue Konstruktionen. Vgl. Dreher, Katechismus der Klempnerei (Leipz. 1902, 2 Tle.); Kallenberg, Projektionslehre für den Blecharbeiter (Schneeberg 1902f., 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 40.
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