Boissonade

[170] Boissonade (spr. bŭassonād'), Jean François B. de Fontarabie, Hellenist, geb. 12. Aug. 1774 in Paris, gest. 8. Sept. 1857 in Passy, wurde 1792 Beamter im Ministerium des Auswärtigen, 1801 Generalsekretär im Depart. Obermarne, widmete sich dann ausschließlich den Wissenschaften und ward 1809 Adjunkt, 1812 Professor der griechischen Literatur an der Pariser Universität, 1816 Mitglied der Akademie der Inschriften, 1828 Professor am Collège de France. B. bearbeitete namentlich Schriften der spätern griechischen Literatur, so des Philostratos, Marinus, Tiberius Rhetor, Niketas Eugenianos, Herodianos, Aristänetos, Eunapios, Andreopulos, Theophylaktos, Äneas Gazäus und Zacharias, Psellos, Babrios, Choricius Gazäus, Pachymeres, Tzetzes; darauf beziehen sich auch die »Anecdota graeca« (Par. 1829–33, 5 Bde.) und die »Anecdota nova« (das. 1844). Außerdem veranstaltete er eine »Poetarum graecorum sylloge« (Par. 1823–32, 24 Bde.) und lieferte wertvolle Ausgaben französischer Klassiker. Seine im »Journal des Débats« 1802–13 veröffentlichten Artikel sammelte Colincamp in »Critique littéraire sous le premier empire« (Par. 1863, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 170.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika