Brenz, Johann

[392] Brenz, Johann, schwäb. Reformator, geb. 24. Juni 1499 zu Weil in Schwaben, gest. 11. Sept. 1570, studierte seit 1512 in Heidelberg, wandte sich der Reformation zu und ward 1522 Prediger in Schwäbisch-Hall. Er wohnte der Disputation zu Marburg 1529, den Vergleichsverhandlungen auf dem Reichstag zu Augsburg 1530, den Religionsgesprächen zu Hagenau und Worms 1540 und zu Regensburg 1541 und 1546 bei. Der Widerstand gegen das Interim Karls V. trieb ihn nach Stuttgart, wo er 1553 Propst ward. Sein Katechismus ist der einzige, der in der deutschen Kirche neben dem kleinen Lutherschen bleibende Bedeutung gewann (vgl. Klett, Der Brenzische Katechismus erklärt, Stuttg. 1889). Seine Werke erschienen in 8 Bänden zu Tübingen 1576–90; vgl. dazu Pressel, Anecdota Brentiana (das. 1868). Sein Leben beschrieben Hartmann und Jäger (Hamb. 1840–42, 2 Bde.) und ersterer allein (Elberf. 1862). Vgl. auch Hegler, J. B. und die Reformation in Württemberg (Freib. i. Br. 1899), u. Köhler, Bibliographia Brentiana (Berl. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 392.
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