Brugmann

[491] Brugmann, Karl, Sprachforscher, geb. 16. März 1849 in Wiesbaden, studierte 1867–72 in Halle, Leipzig und Bonn, wirkte dann bis 1877 als Gymnasiallehrer in Wiesbaden und Leipzig, 1877–84 als Adjunkt an dem russischen Institut für klassische Philologie in Leipzig; zugleich habilitierte er sich ebenda 1877 als Privatdozent für Sanskrit und indogermanische Sprachwissenschaft und wurde 1882 zum außerordentlichen Professor befördert. 1884 als ordentlicher Professor für das Fach der vergleichenden Sprachwissenschaft nach Freiburg i. Br. berufen, kehrte er 1887 in gleicher Eigenschaft nach Leipzig zurück. Seine Hauptwerke sind: »Griechische Grammatik« (im 2. Bd. von I. Müllers »Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft«, Nördling. 1885, 3. Aufl. 1900), »Grundriß der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen« (Straßb. 1886–92, 2 Bde., Indices 1893,1. Bd., 2. Aufl. 1897; auch ins Englische übersetzt, das. 1888ff.) und »Kurze vergleichende Grammatik der indogermanischen Sprachen« (das. 1902f.). Mit Curtius zusammen gab er einen Teil der von jenem begründeten Zeitschrift »Studien zur griechischen und lateinischen Grammatik« heraus. Mit Osthoff veröffentlichte er: »Morphologische Untersuchungen auf dem Gebiete der indogermanischen Sprachen« (Leipz. 1878–90, 5 Bde.). Mit Leskien gab er »Litauische Volkslieder und Märchen« heraus (Straßb. 1882). Mit Streitberg begründete er die Zeitschrift »Indogermanische Forschungen« (Straßb. 1892ff.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 491.
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