Brummell

[495] Brummell (spr. brömmel), George Bryan, bekannt unter dem Spitznamen Beau B. (»der schöne B.«), geb. 7. Juni 1778 in London, gest. 30. März 1840 in Caen. Als Sohn eines Privatsekretärs des Lord North und Enkel eines Kammerdieners erlangte B. schon während seiner Studienzeit in Eton und Oxford einen gewissen Ruf durch seine auf die Spitze getriebene Modenarrheit in Kleidung und Manieren, die übrigens mit geistreicher Schlagfertigkeit gepaart war. Ins Heer eingetreten, kam er nach vier Jahren in Besitz eines Vermögens von 30,000 Pfd. Sterl., das ihm gestattete, eine glänzende Rolle in der Londoner Gesellschaft zu spielen. Selbst der verschwenderische Prinz-Regent (der spätere König Georg IV.) gehörte zu den Freunden und Bewunderern des »prince of dandies«, überwarf sich aber 1813 mit B., der drei Jahre später Spielschulden halber nach Calais flüchten mußte. 1830 erhielt er eine Sinekure als Konsul in Caen, verfiel aber bald darauf in Irrsinn. Sein in psychopathologischer Hinsicht interessantes Leben beschrieb Jesse (Lond. 1844, neue Ausg. 1886). Vgl. auch Barbey d'Aurevilly, Du Dandisme et de Georges B. (4. Aufl., Par. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 495.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: