Busche

[650] Busche, Hermann van dem (Hermannus Buschius Pasiphilus), Humanist, geb. 1468 auf Sassenburg in Westfalen aus ritterlichem Geschlecht, gest. im April 1534 in Dülmen, widmete sich unter Rudolf v. Langen in Münster und unter Alexander Hegius in Deventer, seit 1484 in Heidelberg und Tübingen den Wissenschaften, hielt sich 1486–91 in Italien auf, lebte dann in Münster, lehrte 1494 in Köln Humaniora und durchreiste darauf mehrere Jahre die Städte und Universitäten Norddeutschlands als humanistischer Wanderlehrer. In Leipzig hielt er sich 1503–1507 auf und kehrte 1508 nach Köln zurück, wo er nach anfänglichem Schwanken schließlich für Reuchlin entschieden Partei nahm. Der Reformation schloß er sich sofort an und war mit Hutten eng befreundet. 1527 ward er Professor der klassischen Literatur an der neugegründeten Universität Marburg. Er ist der Klassiker des deutschen Humanismus; seine drei Bücher: »Epigramme«, die Satire gegen den Rostocker Professor Tilemann Heuerling »Oestrum« (Leipz. 1507) und besonders »Vallum humanitatis« (Köln 1518 u. ö.; zuletzt von Burckhard, Frankf. a. M. 1719 u. 1745), sind eine vortreffliche Verteidigung der humanistischen Studien. Vgl. Liessem, H. van dem B., sein Leben und seine Schriften (Köln 1884–1887,4 Programme).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 650.
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