Cäsarĭus [2]

[792] Cäsarĭus, 1) (C. von Nazianz) Bruder Gregors von Nazianz, ausgezeichnet als Naturforscher, Mathematiker, Arzt und Apologet des Christentums am Hofe des Constantius und Julian; starb 368.

2) Bischof von Arles (503–43), ist von Bedeutung als Prediger und Gründer von Mönchs- und Nonnenklöstern, für die er eine vielgebrauchte Regel schuf, sowie durch seine erfolgreiche Parteinahme für den Augustinismus auf der Synode von Orange 529. Vgl. Arnold, C. von Arelate (Leipz. 1894); Malnory, St. Césaire, évêque d'Arles (Par. 1894).

3) (C. von Heisterbach) geistlicher Schriftsteller und Geschichtschreiber, geb. um 1170 in oder bei Köln, gest. um 1240 im Cistercienserkloster Heisterbach bei Königswinter, wo er seit 1199 Mönch, später Novizenmeister war. Hauptwerke. der »Dialogus miraculorum« (hrsg. von Strange, Köln 1851, 2 Bde.; Index 1857; in Auswahl deutsch von A. Kaufmann, 2 Tle., das. 1888–92), eine kulturgeschichtlich wichtige geistliche Anekdotensammlung, und seine Fortsetzung: »VIII libri miraculorum« (nur 3 Bücher erhalten, hrsg. von Meister, Freib. 1901). Vgl. Kaufmann, C. von Heisterbach (2. Aufl., Köln 1862).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 792.
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