Cäsarĭus

[729] Cäsarĭus, 1) C., Bruder von Gregorius Nazianzenus; Leibarzt des Kaisers Julianus, Comes rerum privatarum u. Quästor in Bithynien;[729] st. 368. Ihm werden beigelegt: Dialogi IV. (für religiöses Leben u. Aberglauben der damaligen Zeit belehrend), in Leunclavs Ausgabe von Gregors von Nazianz Werken, Bas. 1571, Par. 1583. 2) St. C., geb. um 470 in Chalons sur Saone, Mönch von Lerins, wurde 502 Bischof von Arles u. st. 543; er schr.: Regeln für Mönche u. Nonnen (in Holstenii Codex regul. monast., Rom 1661), die von vielen Klöstern angenommen u. von Ordensstiftern benutzt wurden. Die Mönche u. Klosterfrauen des St. C. erhielten sich, bis St. Benedicts Regel allgemein wurde. 3) C., Mönch im 13. Jahrh., unter dem sich ein Theil der Franciscaner (s.d.) von dem Orden ablöste. 4) C., Abt im Benedictinerkloster in Prüm, ging nachher in das Cistercienserkloster Heisterbach, wo er 1222 die Explicatio rerum et verborum (Erklärung von Wörtern, bes. im altdeutschen Rechte) schrieb, abgedruckt im 2. Bde. von Leibnitzens Collect. etymolog. u. im 1. Bd. von Hontheims Hist. Trevir. diplom. 5) C. Heisterbacensis, geb. in der Mitte des 12. Jahrh. in Köln, ging in das Kloster Heisterbach, wurde hier Abt u. starb um 1240; außer exegetischen Schriften schrieb er Vita B. Elisabeth Landgraviae; Nomina et acta pontificum Coloniensium. 6) Cäsar Joh., geb. 1460 in Jülich, Professor der Philosophie in Köln; gab u.a. Diomedes den Grammatiker, des Plinius Hist. nat., Boethius De consolatione phil., heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 729-730.
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