Camelīna

[716] Camelīna Crantz. (Dotter, Leindotter, Schmalz), Gattung der Kruziferen, einjährige Kräuter, mit pfeilförmigen obern Blättern, kleinen, traubig geordneten gelben Blüten und etwas aufgeblasenen Schötchen. Acht Arten im Mittelmeergebiet, in Mitteleuropa und Mittelasien. C. sativa Crantz. (Flachsdotter, Dotter), in Europa und Nordasien, 0,3–1 m hoch, mit ganzrandigen Blättern, fast birnförmigen Schötchen und länglichen dottergelben, sehr kleinen Samen, bisweilen auch C. dentata Crantz. (Rapsdotter), mit buchtig gezahnten oder fiederspaltigen Blättern, baut man als Ölpflanze besonders in Belgien, den Niederlanden und Süddeutschland. Die Pflanze ist sicherer als Sommerraps und Sommerrübsen und wird gern gebaut, wenn der Winterraps zu Grunde ging. Dagegen saugt sie den Boden stärker aus und ist weniger einträglich. Man erntet von 1 Hektar 21,6–43 Neuscheffel nebst 1566–2350 kg Stroh; ein Neuscheffel wiegt durchschnittlich 30,94 kg. Das Stroh gibt recht gutes Schaffutter. Das aus dem Samen gewonnene Öl (Leindotteröl, deutsches Sesamöl, Ausbeute 28 Proz.) ist hellgelb, fast geruch- und geschmacklos, von 0,925 spez. Gew., erstarrt bei -19°, wird leicht ranzig; dient als Speiseöl und zur Seifenfabrikation.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 716.
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