Cannes

[739] Cannes (spr. kann'), Stadt im franz. Depart. Seealpen, Arrond. Grasse, an der Reede von C., dem nordöstlichen Teile des Golfe de la Napoule des Mittelmeeres, Knotenpunkt an der Mittelmeerbahn, ist infolge seiner gegen W. und NW. geschützten, gegen S. offenen Lage am Meere, seines milden, gleichmäßigen Klimas und seiner herrlichen Umgebung einer der besuchtesten klimatischen Kurorte. Die mittlere Temperatur des Winters ist 10,25°, des Frühlings 18,4°, des Herbstes 13,9°; die Zahl der Regentage im Jahre beträgt etwa 70. Die Stadt hat eine gotische Kirche, Schloßruinen, ein neues Stadthaus (mit Museum), viele Hotels und Villen, schöne Anlagen, darunter die den Mittelpunkt der Stadt bildenden Allées de la Liberté, eine gute Wasserleitung, Seebäder, einen kleinen Hafen, ist Sitz eines Handelsgerichts und zählt (1901) 25,971 (als Gemeinde 30,420) Einw., die Parfümerien und Seife erzeugen und lebhaften Handel mit diesen Produkten sowie mit Sardellen und Anschovis, Öl und Südfrüchten treiben. Nördlich von C. liegt in einem Olivenwalde das Dorf Le Cannet, mit Fabrikation von Öl und Essenzen, mehreren Villen und Hotels und (1901) 2257 Einw. C. gegenüber liegen die Lerinischen Inseln (s.d.). C. und Antibes trennt der Golf Jouan, wo Napoleon I. nach der Rückkehr von Elba 1. März 1815 landete. Vgl. Valcourt, C. und sein Klima (Erlang. 1869); Buttura, L'hiver à C. et au Cannet (Par. 1882); Gsell Fels, Die Riviera (in »Meyers Reisebüchern«); Sardou, Histoire de C. (Par. 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 739.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika