Carāpa

[755] Carāpa Aubl., Gattung der Meliazeen, prächtige Bäume mit meist unpaarig gefiederten Blättern, kleinen Blüten in großen verzweigten Rispen und großer[755] holziger, sechs- bis zwölfsamiger Kapsel. Vier Arten in den Tropen der Alten und der Neuen Welt. C. guianensis Aubl., in Guayana, Venezuela, Brasilien und Westindien (?), mit 1 m langen Blättern, weißlichen Blüten und nußgroßen, abgeplatteten Samen, liefert aus diesen das butterartige, nicht unangenehm riechende, sehr bittere Carapafett (Andirobaöl), mit dem die Indianer den Körper beschmieren, um sich gegen Insektenstiche zu schützen; auch dient das Öl gegen Hautkrankheiten der Haustiere, gegen Ungeziefer, als Brennöl und zur Seifenfabrikation. Je nach der Temperatur und dem Grade der Pressung, der man die Samen aussetzt, erhält man verschiedene Produkte, die bei 10–23°, nach einigen Berichten erst bei 40–50° schmelzen. C. procera Dec., ein großer Baum auf den Kariben, in Guinea, im tropischen Westafrika, hat sehr lange, hängende Äste, lange Blätter und schwarzrote Samen. Diese liefern das butterartige Tulucunaöl (Talliconahöl), das bei 40–50° schmilzt. Das Holz kommt als Kailcedraholz in den Handel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 755-756.
Lizenz:
Faksimiles:
755 | 756
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika