Castres

[806] Castres (spr. kastr'), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Tarn, in einem reizenden Tal am schiffbaren Agout, Knotenpunkt an der Südbahn, hat eine ehemalige Kathedrale, mehrere katholische und evang. Kirchen, ein schönes Stadthaus, zahlreiche öffentliche Brunnen, die durch einen in den Felsen gehauenen Aquädukt gespeist werden, ein Collège, eine Artillerieschule, ein Handelsgericht, eine Bibliothek und (1901) 22,671 (als Gemeinde 27,308) Einw., die beträchtliche Fabriken für Tuch, Pergament, Papier, Kupferwaren etc. sowie ansehnlichen Handel betreiben. – C. verdankt seinen Ursprung einer hier errichteten Benediktinerabtei (647) und war schon im 12. Jahrh. eine bedeutende Stadt. 1356 wurde es selbst Grafschaft und fiel 1519 unter Franz I. an die Krone. Nachdem C. die reformierte Religion angenommen und sich eine Art republikanischer Verfassung gegeben hatte, mußte es sich 1629 Ludwig XIII. ergeben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 806.
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