Catǔlus

[816] Catǔlus, 1) C. Lutatius, aus einem alten, wahrscheinlich plebejischen Geschlecht, Besieger der Karthager im ersten Punischen Krieg, ward als Konsul 242 v. Chr. nach Sizilien gesandt und trug, unterstützt von seinem Prätor Q. Valerius Falto, bei Ägussa, einer der Ägäischen Inseln, einen Seesieg über den Karthager Hanno davon, durch den der Krieg beendigt wurde.

2) Qu. Lutatius, Kollege des Marius in dessen drittem Konsulat (102 v. Chr.) und im Kampf gegen die Cimbern und Teutonen. Während Marius bei Aquä Sextiä (Aix) die Macht der Teutonen vernichtete, mußte C., der die Cimbern von Oberitalien abhalten sollte, über den Po zurückweichen; erst im folgenden Jahr, in dem er als Prokonsul neben dem Konsul Marius befehligte, siegte er mit ihm über jene bei Vercellä auf dem Raudischen Feld. Nachdem er im Bundesgenossenkrieg noch einmal einen Oberbefehl übernommen, wurde er als eifriger Optimat und persönlicher Feind des Marius 87 von diesem zur Hinrichtung bestimmt und gab sich selbst den Tod. Er erwarb sich durch seine griechische Bildung und seinen reinen Geschmack auch als Redner, Dichter und Schriftsteller einen Namen und schrieb unter anderm eine Geschichte seines Konsulats in Xenophons Manier; erhalten von ihm sind nur einige Epigramme. Vgl. Büttner, Porcius Licinus und der literarische Kreis des Q. L. C. (Leipz. 1893).

3) Qu. Lutatius, Sohn des vorigen, Freund Sullas, besiegte 78 v. Chr. als Konsul seinen Kollegen M. Ämilius Lepidus, der an der Spitze der Volkspartei die Einrichtungen Sullas stürzen wollte und mit einem Heer aus Etrurien gegen Rom zog, am Pons Milvius und bei Cosa. Ein Hauptführer der Senatspartei, durch Mäßigung sich auszeichnend, starber 61 v. Chr.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 816.
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