Catel

[811] Catel (spr. katell), 1) Charles Simon, franz. Komponist, geb. 10. Juni 1773 in Aigle (Depart. Orne), gest. 29. Nov. 1830 in Paris, kam jung nach Paris, studierte dort Klavierspiel bei Gobert und Komposition bei Gossec, wurde 1787 Lehrer an der königlichen Musikschule, 1795 Kompositionslehrer am neubegründeten Konservatorium, von 1810 an auch Inspektor der Anstalt, zog sich aber nach 1814 ins Privatleben zurück. Sein »Traité de l'harmonie« (Par. 1796; franz. u. deutsch, Leipz. 1831) stand längere Zeit in Frankreich in Ansehen. Als Komponist kam er über Achtungserfolge nicht hinaus (Opern »Sémiramis«, 1802, Kammermusik etc.). Vgl. Carlez, C. Étude biographique et critique (Caen 1895).

2) Franz, Maler, Bruder des vorigen, geb. 22. Febr. 1778 in Berlin, gest. 19. Dez. 1856 in Rom, war ursprünglich Holzbildhauer, widmete sich dann der Malerei und lebte seit 1809 in Rom. Er malte Historien-, Genre-, namentlich aber Landschaftsbilder, denen er auch seinen Ruf verdankt. Er legte besondern Wert auf perspektivische Wirkung und war bestrebt, den sonnigen Glanz der italienischen Gegenden, überhaupt Lichtwirkungen getreu wiederzugeben. Seine Landschaften schließen sich an die stilistische Richtung an.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 811.
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