Caus

[818] Caus (Caux, Cauls. spr. kōß, Mondekaus), Salomon de, Ingenieur, geb. 1576 (wahrscheinlich in Dieppe), gest. 27. Febr. 1626 in Paris, verließ als Protestant sein Vaterland und lebte um 1612 in England, 1614–20 als Baumeister und Ingenieur des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz in Heidelberg, wo er einen Teil des Schlosses erbaute und die Gartenanlagen schuf. Später kehrte er nach Frankreich zurück. Auf Grund seines Werkes »Les raisons des forces mouvantes avec diverses machines, etc.« (Frankf. 1615; deutsch u. d. T.: »Von gewaltsamen Bewegungen, Beschreibung etlicher sowohl nützlicher als lustiger Maschinen«, das. 1615), worin C. einen Apparat (keine Maschine) zum Heben von Wasser mittels Dampfdruckes beschrieb, hat Arago die Erfindung der Dampfmaschine für C. in Anspruch genommen. C. hat mit Sachkenntnis dargelegt, wie man sich der elastischen Kraft des Wasserdampfes zur Konstruktion einer Wasserhebemaschine zu bedienen habe. Er gründete seinen Apparat auf das Prinzip des Heronsballes, und sicher ist, daß sein Projekt die Hauptveranlassung zu manchen der nächstfolgenden Erfindungen war. C. schrieb noch: »La perspective avec la raison des ombres et miroirs« (Lond. 1612); »Institution harmonique« (Frankf. 1615); »Hortus Palatinus« (Heidelb. 1620); »La pratique et la demonstration des horloges solaires« (Par. 1624). – Ein Verwandter von C., Isaac de C. aus Dieppe, ebenfalls Baumeister und Ingenieur, schrieb: »Nouvelle invention de lever l'eau plus haut que sa source« (Lond. 1644).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 818.
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