Cesēna

[849] Cesēna (spr. tsche-), Kreishauptstadt in der ital. Provinz Forlì, am Savio und an der Eisenbahn Bologna-Ancona, hat einen Dom mit schönen Bildhauerarbeiten, ein ansehnliches Stadthaus mit der Statue Papst Pius' VI. (der wie sein Nachfolger Pius VII. in C. geboren ist), eine Bibliothek (von Malatesta Novello 1452 gegründet) mit wertvollen Handschriften, eine Gemäldesammlung und ein Denkmal des 1787 in C. gestorbenen Pathologen Bufalini. Die Zahl der Einwohner beträgt (1901) ca. 13,000, im Gemeindegebiet 42,240; ihre Erwerbsquellen sind: Wein-, Hanf- und Gemüsebau, Seidenspinnerei, Schwefelbergbau, Zündhölzchen fabrikation etc. C. ist Bischofsitz und hat ein Lyzeum, Gymnasium, technische und Ackerbauschule und Seminar. Auf einem Hügel vor der Stadt steht die schöne Kirche Madonna del Monte. C., bei den Alten Caesena, gehörte im Mittelalter zum Exarchat von Ravenna, wurde durch den Kardinal Albornoz (s.d.) für den Kirchenstaat erworben und 1378 an das Haus Malatesta verliehen, fiel aber 1466 an die Päpste zurück. Während der Aufstände von 1831,1832 und 1859 war C. ein Hauptherd des Widerstandes gegen die kirchliche Herrschaft. Vgl. Zazzeri, Storia di C. fino ai tempi di Cesare Borgia (Cesena 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 849.
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