Cetīna

[851] Cetīna, Gutierre de, span. Lyriker aus der Schule des Garcilaso, geb. um 1510 in Sevilla, gest. daselbst 1560, widmete sich dem Kriegsdienst, kämpfte bei Pavia, in Tunis und in Flandern und erwarb sich durch Tapferkeit wie durch sein Dichtertalent die Gunst des Fürsten von Ascoli, dem er verschiedene Gedichte widmete. Nachdem er auch in Mexiko gewesen, kehrte er in seine Vaterstadt zurück. Von seinen meist in italienischen Formen geschriebenen Gedichten, die sich durch Zartheit und anmutige Natürlichkeit auszeichnen, waren früher nur wenige bekannt; erst 1854 wurde eine größere Zahl von A. de Castro gesammelt und in Band 32 der »Biblioteca de Autores Españoles« veröffentlicht. Proben davon sind übersetzt in F. W. Hoffmanns »Blüten spanischer Poesie« (3. Aufl., Magdeb. 1856). Eine vorzügliche Ausgabe alles Gedruckten und handschriftlich Erhaltenen besorgte I. Hazañas y la Rua: »Obras de G. de C.« (Sevilla 1895, 2 Bde.), mit erschöpfender Einleitung. Vgl. P. Lopez, Un Petrarchista Spagnuolo (1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 851.
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