Chamaecypăris

[865] Chamaecypăris Saach. (Lebensbaumzypresse), Gattung der Koniferen, Bäume mit deutlich zusammengedrückten, vierkantigen Zweigen, an verschiedenen Zweigen einhäusigen Blüten, im ersten Jahr reisenden Zapfen von 6–10 mm Durchmesser und breit oder schmal zweiflügeligen Samen. C. sphaeroidea Spach. (weiße Zeder, Zederzypresse), 25 m hoher Baum mit pyramidaler Krone, bei uns meist viel niedriger, wächst in den Sümpfen des östlichen Nordamerika vom südlichen Kanada bis Carolina, wurde[865] 1736 in Europa eingeführt. Das Holz ist leicht und sehr dauerhaft. Eine zierliche, künstlich fixierte Jugendform mit linienförmigen, zugespitzten Blättern und zwei bläulichen Längsbinden auf deren Unterseite ist C. ericoides Carr. (Retinospora ericoides Zucc.), die mehrere Meter hoch wird und 1843 aus Japan eingeführt wurde. C. Lawsoniana Parl. (Cupressus Lawsoniana Murr., Ingwertanne, s. Tafel »Koniferen I«, Fig. 2), ein über 30 m hoher, prächtiger Baum mit überhängendem Gipfeltrieb, zusammengedrückten, nach Art von Thuja fiederig gestellten Zweigen, in Kalifornien und Oregon, nahe der Küste, wurde 1856 in Europa eingeführt. Das Holz ist gelblich, fest, dauerhaft, wohlriechend und wird als Nutzholz sehr geschätzt. C. nutkaensis Soach. (Thujopsis borealis hort., Sitkazypresse), ein 30–40 m hoher Baum von pyramidalem Wuchs, wächst im westlichen Nordamerika an der Nutkabucht, auf den Inseln, im Küstengebirge von Britisch-Columbia, im Kaskadengebirge und auf Sitka, wurde 1850 in Europa eingeführt.

Chamaecyparis pisifera, Zweig mit Zapgen. a) Zweigstück, b) Same, c) Jugendform C. pisifera squarrosa.
Chamaecyparis pisifera, Zweig mit Zapgen. a) Zweigstück, b) Same, c) Jugendform C. pisifera squarrosa.

Das Holz ist leicht, sehr dauerhaft und von angenehmem Geruch. C. pisifera Sieb. et Zucc. (Retinospera pisifera Sieb. et Zucc., Sawara der Japaner, s. Abbild. und Tafel »Koniferen II«, Fig. 9), ein Baum von 30 m Höhe mit pyramidaler Krone, in Japan zwischen 30–38° nördl. Br., wird dort auch forstlich angebaut, kam 1861 nach Europa. Sehr zierlich ist die künstlich fixierte Jugendform C. squarrosa S. et Z. (Retinospora squarrosa S. et Z.), mit linealen, oberseits blaugrünen, unterseits silberweißen Blättern. Eine reizende Übergangsform zwischen C. pisifera und C. squarrosa ist C. pisifera plumosa hort. (s. Tafel »Koniferen I«, Fig. 3), bei der beiderlei Zweigbildungen vorkommen; C. obtusa Sieb. et Zucc. (Retinospora obtusa S. et Z., Sonnenzypresse, Hinoki der Japaner), ein 40 m hoher Baum mit breiter, oben spitz kegelförmiger Krone, wächst in Japan als Waldbaum mit der vorigen Art und wurde 1861 in Europa eingeführt. Der Baum hat in Japan hohe forstliche Bedeutung, das Holz ist schwach gelblich, sein- und geradfaserig, sehr zäh und findet vielfache Verwendung. Die Rinde dient zum Dachdecken, der Bast zu Strickleitern. Von dieser und der vorigen Art zieht man in Japan Zwergtopsexemplare, die bei einem Alter von 100 Jahren nur 0,4–0,8 m hoch werden. Alle Arten werden bei uns als Ziergehölze in mehreren Varietäten kultiviert und gedeihen besonders auf etwas frischem, nahrhaftem Boden.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 865-866.
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