Chladni

[74] Chladni, Ernst Florens Friedrich, Physiker, geb. 30. Nov. 1756 in Wittenberg, gest. 4. April 1827 in Breslau, studierte in Wittenberg und Leipzig die Rechte, dann aber Naturwissenschaften, entdeckte die nach ihm benannten Klangfiguren, konstruiert. 1790 ein neues Musikinstrument, das Euphon, und erfand 1800 den Klavizylinder. Seit 1802 hielt er zehn Jahre lang in Deutschland, Holland, Frankreich, Italien, Rußland, Dänemark akustische Vorlesungen. In seiner Abhandlung »Über den Ursprung der von Pallas gefundenen Eisenmasse etc.« (Riga 1794) erklärte er diese für kosmischer Natur und ebenso alle Meteorsteine und Feuerkugeln für Körper, die aus dem Weltraum zu uns gelangen, eine Behauptung, die anfangs allenthalben verspottet wurde, heute aber als die einzig richtige gilt. Er schrieb noch: »Entdeckungen über die Theorie des Klanges« (Leipz 1787); »Akustik« (das. 1802, 2. Aufl. 1830; franz., Par. 1809); »Neue Beiträge zur Akustik« (Leipz. 1817); »Über Feuermeteore« (Wien 1820); »Beiträge zur praktischen Akustik und zur Lehre vom Instrumentenbau, enthaltend die Theorie und Anwendung zum Bau des Klavizylinders und verwandter Instrumente« (das. 1822). Eine Autobiographie enthält seine »Akustik«. Vgl. Bernhardt, Dr. Ernst C., der Akustiker (Wittenb. 1856); Melde, Chladnis Leben und Wirken (2. Aufl., Marb. 1888); Kohlschütter, Ernst Florens Friedrich C. (Hamb. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 74.
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