Chosroes Nuschirwan

[99] Chosroes Nuschirwan (pers. Chosro Anoscharwan, »der mit unsterblicher Seele«), der größte sasanidische König Persiens, folgte seinem Vater Kobad 531 n. Chr. auf dem Thron, obwohl er nicht der älteste Sohn war. Er förderte die Rechtspflege, begünstigte Ackerbau und Handel, ordnete die Steuern, führte große Bauten aus und war bemüht, die Volksbildung zu heben und die Wissenschaften heimisch zu machen. Er nahm zu diesem Zweck mehrere von Justinian verfolgte byzantinische Philosophen auf und zeigte sich den Christen gegenüber duldsam. Um dem Anwachsen der Macht des oströmischen Reiches vorzubeugen, führte er von 540 ab mit wechselndem Erfolg einen Krieg gegen dasselbe in Mesopotamien, Syrien und Armenien. Er starb 578. Sein Enkel Chosroes II. Parwes herrschte 590–628.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 99.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika