Chrysolōras

[137] Chrysolōras, Manuel, der erste bedeutendere Lehrer des Griechischen in Italien, geb. um 1350 aus einer edlen Familie Konstantinopels, gest. 15. April 1415 in Konstanz, war bereits um 1391 im Auftrag seines Kaisers in Italien, um Hilfe gegen die Türken zu erwirken, und lehrte 1397–1400 in Florenz, 1402 in Pavia. Nach Konstantinopel zurückgekehrt, landete er 1408 wieder in Venedig, lehrte dann in Rom und wirkte für die Vereinigung der römischen und griechischen Kirche. 1414 begleitete er Johann XXIII. auf das Konstanzer Konzil. Als Lehrer war er von epochemachender Bedeutung und wurde wegen seiner milden Humanität verehrt. Er schrieb: »Erotemata« (Vened. 1484 u. ö.), die erste griechische Grammatik für Lateiner, und hinterließ eine lateinische Übersetzung von Platons »Republik« und Briefe.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 137.
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