Colton

[236] Colton (spr. kōl t'n), Caleb, engl. Dichter, geb. um 1780, gest. 28. April 1832 in Fontainebleau, ward auf dem College zu Eton erzogen, studierte in Cambridge, gelangte früh zu geistlichen Würden (in Kew und Petersham), geriet aber durch regelloses Leben in Not. Diese trieb ihn, nachdem er 1810 sein »Narrative of the Sampford ghost«, 1812 das satirische Gedicht »Hypocrisy« sowie das Gedicht »Napoleon« (1816 als »Lines on the conflagration of Moscow«) herausgegeben hatte, zur Abfassung seines »Lacon, or many things in few words« (zuerst 1820 u. ö., 2. Teil 1822; neue Ausg. 1867), einer Sammlung philosophischer Kernsprüche, die großen Erfolg hatte. Dennoch mußte C. bald nach Amerika, später nach Paris entweichen, wo er nacheinander Gemäldetrödler, Weinhändler, Dichter, Korrespondent des »Morning chronicle«, stets aber leidenschaftlicher Spieler war. Im Widerspruch zu einem seiner Hauptaussprüche im »Lacon« hat er sich aus Furcht vor einer Operation erschossen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 236.
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