Concepción [2]

[249] Concepción, 1) Hauptstadt der gleichnamigen chilenischen Provinz (s. oben), am Biobio, 12 km von dessen Mündung in die Bai von C., durch Eisenbahn mit ihrem Hafen Talcahuano (s.d.) verbunden, ist Sitz eines Bischofs, eines deutschen Konsuls und des Appellationsgerichts für Südchile, hat Kathedrale, Stadthaus, Lyzeum, Ackerbauschule, Priester- und Lehrerinnenseminar, Krankenhaus, bedeutenden Handel (meist in deutschen Händen), namentlich Ausfuhr von Kohle, und (1899) 55,458 Einw., worunter viele Deutsche. Von Pedro de Valdivia 1550 dicht am Meer gegründet, wurde die Stadt wiederholt durch die Araukaner und durch Erdbeben verwüstet und 1764 an ihre jetzige Stelle verlegt, aber 1835 durch ein Seebeben wieder fast zerstört. – 2) (C. del Uruguay, früher Arroyo de China) Departementshauptstadt in der argentin. Provinz Entre Rios, am Uruguay, Endstation der Bahn Parana-C., Dampferstation, mit Lehrerseminar, höherer Schule, großer Schlächterei und (1895) 10,000 Einw. – 3) (C. de Apolobamba) Stadt im bolivian. Depart. Beni, am Fluß Tuiche, östlich vom Gebirgsknoten Nudo de Apolamba, ehemals Mission der Franziskaner, deren indianische Einwohner Koka und Kakao bauen sowie Fieberrinde und Drogen sammeln. – 4) (Villa de la C.) Stadt im mexikan. Staat Chihuahua, im fruchtbaren, durch Apfelgärten berühmten Hochtal des obern Yaqui. Westlich, in der Sierra Tarahumare, reiche Silbergruben (von Jesus Maria, Uruachic u. a.). – 5) (Villa Realde C.) Stadt in der südamerikan. Republik Paraguay, am Fluß Paraguay, hat Ausfuhr von Paraguaytee und etwa 2000 Einw. – 6) (Cojedes) Stadt im Staate Zamora der südamerikan. Republik Venezuela, am schiffbaren Fluß C., durch die Bürgerkriege sehr heruntergekommen. – 7) C. de Comayagua, s. Comayagua. – 8) C. dela Vega, s. Vega.- 9) C. del Rio Cuarto, s. Rio Cuarto. – 10) C. de Puno, s. Puno. – 11) C. del Arauco, s. Arauco.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 249.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: