Coquimbo

[278] Coquimbo (spr. -kimbo), Provinz der Republik Chile, zwischen Atacama im N. und Aconcagua im S., dem Stillen Ozean im W. und Argentinien im O., 33,423 qkm mit (1895) 60,898 Einw., die meist in den Flußtälern des Coquimbo, Limari und Chuapa sowie um die Erzgruben in den Gebirgen wohnen. Abgesehen von jenen Tälern ist das Land infolge des spärlichen Regens (im Jahre 38,6, im nördlichsten Teil 7,9 mm) sehr öde, namentlich im N. in der wasserlosen Travesia. Die Anden erreichen in C. im Gebirgsstock Doña Ana 4669 m und sind reich an Silber (Quitana, Condoriaco, Arqueras, Rodeito) und Kupfer (Tamaya, Ovalle). Der Landbau, ausschließlich auf künstliche Bewässerung angewiesen, erzeugt Getreide, Luzerne, Feigen und Wein, bedeutender ist die Rinder- und Ziegenzucht. Drei Eisenbahnlinien gehen von der Küste ins Innere der Provinz, die in sechs Departements zerfällt; Hauptstadt ist Serena (s.d.). Die Stadt C., Hauptort des gleichnamigen Departements (2324 qkm mit [1885] 16,065 Einw.), Ausgangspunkt der Bahn nach Ovalle, auch mit dem nahen Serena durch Eisenbahn verbunden und Dampferstation, hat an einer geräumigen sichern Bai mit zwei Landungsbrücken ein großes Zollhaus, lebhafte Ausfuhr von Kupfer und Silbererzen u. (1885) 8440 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 278.
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