Crema

[339] Crema, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Cremona, am Serio, an der Eisenbahn Treviglio-Cremona und der Dampfstraßenbahn Mailand-Soncino, in gut kultivierter Gegend, ist Bischofsitz, hat eine Kathedrale (1341 vollendet), Reste eines alten Kastells, ein Gymnasium, eine technische Schule, ein Seminar, Theater, ein Denkmal des Komponisten Montesili (1901), Flachs-, Reis- und Seidenkultur, Jutespinnerei sowie Flachs- und Hanfweberei und (1901) 9755 Einw. 1 km außerhalb der Stadt liegt die schöne Rundkirche Santa Maria della Croce (1500 vollendet). – C. wird vor dem 6. Jahrh. nicht erwähnt und ist vielleicht nach der Zerstörung Mailands 538 durch Flüchtlinge von dort gegründet. Im 12. Jahrh. besonders von Cremona angefeindet, wurde die Stadt 1160 von Friedrich I. nach siebenmonatiger Gegenwehr zerstört, 1185 aber von ihm selbst hergestellt und behauptete nun ihre Unabhängigkeit von Cremona. 1338 kam C. unter die Visconti von Mailand und nach deren Aussterben 1453 an Venedig. Vgl. Benvenuti, Storia di C. (Mail. 1859, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 339.
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