Criegern-Thumitz

[345] Criegern-Thumitz, Friedrich Konstanz von, geb. 11. Nov. 1834 in Dresden, gest. daselbst 10. April[345] 1895, studierte in Leipzig die Rechte, trat 1862 in den Verwaltungsdienst und wurde 1883 erster Rat bei der Kreishauptmannschaft Bautzen und 1891 vortragender Rat im Ministerium des Innern zu Dresden. Seit 1866 Mitglied der königlichen Lazarettkommission, widmete er sich der freiwilligen Krankenpflege. 1870/71 war er als Delegierter in Frankreich, wurde 1871 Landesdelegierter der freiwilligen Krankenpflege in Sachsen und trat 1872 an die Spitze des Landesververeins verwundeter und kranker Krieger. An der Gründung des Roten Kreuzes hatte er hervorragenden Anteil, wurde 1869 Vertreter Sachsens im Zentralkomitee der betreffenden deutschen Vereine und übte auf den Vereinstagen sowie bei internationalen Konferenzen wesentlichen Einfluß aus. 1877 besuchte C. im amtlichen Auftrag Konstantinopel, namentlich behuss Einführung weiblicher Pflege in den dortigen Militärlazaretten. Er schrieb: »Ein Kreuzzug nach Stambul« (Dresd. 1878); »Das Rote Kreuz in Deutschland« (gekrönte Preisschrift, Leipz. 1883); »Lehrbuch der freiwilligen Kriegskrankenpflege beim Heere des Deutschen Reichs« (2. Aufl., das. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 345-346.
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